Der deutsche Hersteller Mercedes-AMG wird beim diesjährigen FIA GT Weltcup in Macau (13.–16. November 2025) nicht an den Start gehen. Damit fehlt erstmals seit mehreren Jahren der erfolgreichste Hersteller in der Geschichte des Stadtrennens auf dem Guia Circuit.
In der am Montag veröffentlichten Teilnehmerliste sind insgesamt 16 GT3-Fahrzeuge gemeldet – sechs weniger als im Vorjahr. Mercedes-AMG, das 2024 noch mit fünf Fahrzeugen vertreten war, hat seine Teilnahme abgesagt. Somit wird auch der viermalige Macau-Sieger Maro Engel nicht antreten können.
Nach Angaben aus Unternehmenskreisen steht die Entscheidung im Zusammenhang mit den in diesem Jahr erstmals vorgeschriebenen Drehmoment-Sensoren, die bereits in der WEC und IMSA-Serie verwendet werden. Die Einführung dieser Technologie stellt für die Kundenteams einen erheblichen Kosten- und Ressourcenaufwand dar.
Die Sensoren dienen zur Erfassung von Antriebskräften und sollen Manipulationen bei der Balance of Performance (BoP) erschweren. Eine Antriebswelle mit Sensorik kostet laut Brancheninformationen rund 40.000 Euro. Zudem erfordert die Nutzung eine regelmäßige Kalibrierung und Kontrolle durch Ingenieure. Der US-Hersteller MagCanica liefert derzeit exklusiv diese Systeme.
Mercedes-AMG hat eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit den Kundenteams entschieden, dass der technische und finanzielle Aufwand für den Einsatz in Macau in diesem Jahr nicht tragbar sei. Besonders die wellige Streckenführung und der begrenzte Testbetrieb in der Sonderverwaltungszone gelten als erschwerende Faktoren.
Auch andere Hersteller stehen vor ähnlichen Herausforderungen. BMW beispielsweise wird mit dem Team WRT und Rowe Racing antreten, die jeweils einen BMW M4 GT3 Evo einsetzen. Während WRT bereits Erfahrung mit den Sensoren aus der WEC hat, nutzt Rowe Racing die Technik erstmals in einem GT3-Event außerhalb Europas.
Insgesamt umfasst das Starterfeld des FIA GT Weltcups 2025 sechs Marken. Neben BMW sind auch Porsche, Ferrari, Lamborghini und Audi vertreten. Drei frühere Macau-Sieger, darunter Raffaele Marciello, Edoardo Mortara und Laurens Vanthoor, stehen ebenfalls auf der Teilnehmerliste.
